Gemeinsame Pressemitteilung des Landkreises Sigmaringen und der SRH Kliniken Landkreis Sigmaringen GmbH
Klinik-Beschäftigte und Mitglieder des Kreistags demonstrieren für faire Krankenhausfinanzierung
Beschäftigte der SRH-Klinik Sigmaringen und deren Geschäftsführer Dr. Jan-Ove Faust sowie Mitglieder des Sigmaringer Kreistags und Landrätin Stefanie Bürkle haben sich im Schulterschluss am Mittwoch in Stuttgart einer Demonstration der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft (BWKG) für eine faire Krankenhausfinanzierung angeschlossen. Mit ihrer Beteiligung unterstützten sie zentrale Forderungen der BWKG, um auch die wirtschaftliche Lage des Sigmaringer Krankenhauses zu stabilisieren: genug Geld für faire Löhne und gestiegene Preise, eine gute, abgestimmte und wohnortnahe Patientenversorgung insbesondere auch im ländlichen Raum sowie mehr Zeit für Patientinnen und Patienten durch Bürokratieabbau.
Drei von vier Kliniken in Baden-Württemberg erwarten für 2023 rote Zahlen und 73,9 Prozent gehen von einer weiteren Verschlechterung der finanziellen Situation in den nächsten zwölf Monaten aus. „Die Finanzlage der SRH-Klinik hat unmittelbare Auswirkungen auf unseren Kreishaushalt“, sagt Stefanie Bürkle, Landrätin des Landkreises Sigmaringen, der mit 41,55 Prozent an der SRH Kliniken Landkreis Sigmaringen GmbH beteiligt ist. „Deshalb ist jetzt das Zeitfenster, in dem wir unsere Belange einbringen müssen. Vor Ort haben wir mit den Strukturentscheidungen des vergangenen Jahres die uns möglichen Hausaufgaben gemacht.“
Die Grundfinanzierung und die Erreichbarkeit von ländlichen Kliniken müsse mit der Krankenhausstrukturreform, an der Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach und die Gesundheitsminister der Länder derzeit arbeiten, gewährleistet sein. „Mir ist es wichtig, dass wir uns als Gesellschafter unserer Klinik solidarisch mit unserem Haus und mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zeigen“, sagt Bürkle. Deshalb begrüße sie die Teilnahme der Kreisrätinnen und Kreisräte an der Demonstration sehr.
Klinik-Geschäftsführer Dr. Jan-Ove Faust fordert von der Politik eine stabile, auskömmliche und verlässliche Krankenhausfinanzierung, die weiterhin die Existenz von leistungsfähigen Kliniken im ländlichen Raum für die Bevölkerung sichert, wenn sie ein hochwertiges notfallmedizinisches Angebot und ein qualitativ gutes medizinisches Portfolio für die Bevölkerung sicherstellen. Dazu gehört auch die Möglichkeit, zum Beispiel zertifizierte Spezialangebote für Krebserkrankungen bereitzustellen. Zudem muss die Vorhalteversorgung derart gestaltet sein, dass Kliniken die derzeit defizitären Bereiche wie etwa die Geburtshilfe und Kinderkliniken weiterhin anbieten können, ohne damit in den Ruin getrieben zu werden.
