Interessierte nutzten den Infoabend „HERZ IN GEFAHR?“ im SRH-Klinikum Sigmaringen, um zu erfahren, wie sie Herzinfarkt und Herzerkrankungen vorbeugen, Warnzeichen rechtzeitig erkennen und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt.
Mehr Lebensqualität mit einem starken Herz: Herzinfarkt & Co. vorbeugen, rechtzeitig erkennen und behandeln
Mehr als 100 Zuhörerinnen und Zuhörer kamen ins „Casino“ des SRH Klinikums Sigmaringen, um den Vortrag von Dr. med. Alfons Fleig, leitendem Arzt der Kardiologie, zu hören. Der Experte erklärte verständlich, wie sich koronare Herzkrankheit entwickelt, welche Risikofaktoren eine Rolle spielen (z. B. Bluthochdruck, Diabetes, Rauchen, erhöhte Blutfette, Übergewicht) und welche typischen Warnsignale auf einen Herzinfarkt hindeuten – etwa Druck oder Schmerzen in der Brust, Luftnot, plötzliche Schwäche oder Schweißausbrüche.
Dr. Fleig machte deutlich, dass eine frühe ärztliche Abklärung lebenswichtig ist und moderne Diagnose- und Therapieverfahren heute gute Chancen bieten, Herzschäden zu begrenzen und Lebensqualität zu erhalten.
Was jeder selbst für sein Herz tun kann
Besonderes Gewicht legte der Kardiologe auf konkrete Alltagstipps, mit denen sich das Herz stärken lässt. Bereits 20–30 Minuten Bewegung an den meisten Tagen der Woche – etwa zügiges Spazierengehen, Radfahren oder Treppensteigen – senken das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich. Eine herzgesunde Ernährung mit viel Gemüse, Obst, Vollkornprodukten, pflanzlichen Fetten und wenig Zucker, Salz und Fertigprodukten unterstützt zusätzlich Blutdruck, Blutfette und Gewicht. Der Verzicht auf das Rauchen und Alkoholkonsum zahlt auf die Herzgesundheit ein.
„Herzgesundheit beginnt nicht im Krankenhaus, sondern zu Hause – mit vielen kleinen Entscheidungen jeden Tag“, lautete eine der Kernbotschaften von Dr. Fleig. Er ermutigte die Zuhörer mit kleinen, aber konsequenten Schritten zu starten, etwa: ein täglicher kurzer Spaziergang, die Treppe statt des Aufzugs, ein zusätzliches Stück Obst, eine zuckerhaltige Limonade weniger.
Bewusster Lebensstil
Im Vortrag wurde auch die innere Haltung zur eigenen Gesundheit thematisiert. Dr. Fleig betonte: „Wer sein Herz ernst nimmt, gewinnt Lebenszeit – nicht nur in Jahren, sondern vor allem in guter Zeit.“ Damit knüpfte er an das bekannte Wort von Sebastian Kneipp an: Wer sich keine Zeit für seine Gesundheit nimmt, wird später viel Zeit für seine Krankheit brauchen.
Beide Aussagen machten deutlich, dass Vorbeugung kein „Luxusprojekt“ ist, sondern ein wertvoller Teil des Alltags – und dass jeder Mensch durch bewusste Entscheidungen seine Herzgesundheit spürbar beeinflussen kann.
Deutsche Herzstiftung vor Ort
Die Deutsche Herzstiftung begleitete den Abend mit Infomaterial, anschaulichen Grafiken und persönlichen Gesprächen. Besucherinnen und Besucher konnten sich über Herzinfarkt-Risikofaktoren, Vorsorgeuntersuchungen, Reha- und Sportangebote sowie Alltagstipps informieren.
Herzmedizin zum Anfassen im Katheterlabor
Ein besonderer Höhepunkt war die Besichtigung des Herzkatheterlabors des SRH-Klinikums Sigmaringen. Dort zeigten die Krankenschwestern Angelika Häußler und Birgitt Ressel an der Trainingspuppe „Olga“, wie Patientinnen und Patienten im akuten Herznotfall versorgt werden: vom Eintreffen über Monitoring und EKG bis zur Behandlung im Herzkatheterlabor. Die Besucher erlebten, wie schnell und eingespielt das Team im Ernstfall arbeitet und welche technischen Möglichkeiten es heute gibt, verschlossene Herzkranzgefäße wieder zu eröffnen und den Herzmuskel zu retten. Für viele war dies ein eindrucksvoller Blick hinter die Kulissen moderner Herzmedizin und ein beruhigendes Signal: Im Notfall zählt jede Minute – und es gibt klare, bewährte Abläufe – 24 Stunden, 7 Tage die Woche.
Etliche Besucher nutzten die Gelegenheit, individuelle Fragen zu stellen – etwa zu Blutdruckwerten, Medikamenten, Sport nach Herzereignissen oder zur Einschätzung des persönlichen Risikos – und erhielten fundierte, laienverständlich erklärte Antworten.
Der Abend lieferte nicht nur Informationen, sondern auch ganz konkrete Tipps für zu Hause – und die Motivation, im Alltag bewusster auf das Herz zu achten.

