SRH Klinikum Sigmaringen
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Dysphagie - wenn Schlucken zur Herausforderung wird: SRH Klinikum Sigmaringen setzt auf moderne Logopädie

Nachhaltige Behandlung von Schluckstörungen Dysphagie-Pass bietet Sicherheit für Patient:innen und Angehörige

Schlucken – für die meisten Menschen ein selbstverständlicher Vorgang. Doch was passiert, wenn das Schlucken plötzlich nicht mehr richtig funktioniert? Wenn das Essen im Hals stecken bleibt, Husten und Räuspern zur Regel werden oder sogar die Angst vor dem Ersticken droht? Dann spricht man von einer Dysphagie, einer Schluckstörung, die vor allem nach Schlaganfällen oder bei neurologischen Erkrankungen wie Parkinson oder Demenz auftritt. In Deutschland sind etwa fünf Millionen Menschen von einer Schluckstörung betroffen.

Warum ist Dysphagie so gefährlich?
Schluckstörungen sind eine der häufigsten Komplikationen nach einem Schlaganfall und können unbehandelt zu schweren Lungenentzündungen führen – im schlimmsten Fall sogar zum Tod. Die Gefahr: Nahrung oder Speichel gelangen in die Lunge statt in den Magen. Deshalb ist es besonders wichtig, eine Dysphagie frühzeitig zu erkennen und gezielt zu behandeln.

Logopädie im SRH Klinikum Sigmaringen: Hilfe zur Selbsthilfe im Krankenhausalltag
Im SRH Klinikum Sigmaringen kümmern sich spezialisierte Logopädinnen um Menschen mit Sprach-, Stimm- und Schluckstörungen. Sie diagnostizieren die Dysphagie, entwickeln individuelle Therapiepläne und passen die Nahrung an – etwa durch pürierte Kost oder angedickte Getränke. Auch spezielle Hilfsmittel wie Becher oder Löffel kommen zum Einsatz. Die Logopädie ist dabei in vielen Bereichen des Hauses tätig: auf der Stroke Unit, in der Neurologie, in der Geriatrie und auf weiteren Stationen – immer dann, wenn ihre Expertise benötigt wird.

Moderne Diagnostik und interdisziplinäre Zusammenarbeit
Zur genauen Untersuchung des Schluckvorgangs arbeiten Logopädinnen im SRH Klinikum Sigmaringen eng mit den Ärztinnen und Ärzten der Neurologie zusammen. Mit der sogenannten FEES (flexible endoskopische Evaluation des Schluckens) können sie den Schluckvorgang direkt beobachten und gezielt behandeln. Auch nach dem Krankenhausaufenthalt unterstützen sie die Betroffenen, indem sie Kontakte zu externen Ambulanzen und Praxen vermitteln.

Der Dysphagie-Pass: Mehr Sicherheit für Patientinnen und Patienten
Um die Versorgung noch sicherer zu machen, wurde im SRH Klinikum Sigmaringen der Dysphagie-Pass eingeführt. Er dokumentiert die Erkrankung und die notwendigen Maßnahmen – auch über die Behandlung im eigenen Haus hinaus. Ein sinnvolles Hilfsmittel, das keinesfalls Standard ist.

„Mit dem Dysphagie-Pass zeigen wir den Patientinnen und Patienten nachhaltige Wege zur Behandlung ihrer Schluckstörung auf“, sagt Apl. Prof. Dr. med. Oliver Neuhaus, Chefarzt Neurologie am SRH Klinikum Sigmaringen. 

Auch Stefanie Schmid, Therapieleitung im SRH Klinikum Sigmaringen, betont:
„Der Dysphagie-Pass ist ein wichtiges Dokument zur Versorgung von Patient:innen mit Schluckstörungen und zur Beratung von Angehörigen. Er hilft, alle relevanten Informationen zur Diagnostik, Therapie und Ernährung auf einen Blick bereitzuhalten und sorgt so für mehr Transparenz und Patientensicherheit.“

Eine Fachkraft zeigt einem Patienten ein Informationsheft über diagnostische Prozesse, während sie in einem hellen Raum an einem Tisch sitzen. Der Patient trägt ein Krankenhaushemd und hört aufmerksam zu.
Linda Kromer, Logopädin am SRH Klinikum Sigmaringen erklärt ihrem Patienten Nutzen und Handhabung des Dysphagie-Pass.